Neues Veranstaltungskonzept für die Biegelkirbe Das Team von Kult e.V. in Wernau übernimmt Verantwortung.
(AS) Das Vorstandstrio von Kult e.V., Marcel Langner, André Langner und Stefan Konzack stellten sich in der letzten Gemeinderatssitzung als die neuen Macher für die Traditionsveranstaltung Biegelkirbe in Wernau vor. Für ihr neues Veranstaltungskonzept beantragten sie einen veranstaltungsbezogenen Zuschuss in Höhe von 11.500 Euro, der einstimmig für die ehrenamtlichen Gestalter des Stadtevents vom Gemeinderat genehmigt wurde.
Der Zweck von Kult e.V. ist der Erhalt und die Förderung der Wernauer Festkultur sowie die Schaffung und Ergänzung neuer kultureller Angebote für Wernau. Marcel Langner, erster Vorstand von Kult e.V. und Gründungsmitglied, erklärte, die Idee für den Verein Kult e.V. habe es bereits 2014 gegeben, notariell eingetragen sei Kult e.V. seit Herbst 2020. Man sehe auch in Wernau, dass es zunehmend Feste und traditionelle Veranstaltungen nicht mehr gibt. Sein Bruder, André Langner, zweiter Vorstand von Kult e.V. ergänzte, dass viele Bürgerinnen und Bürger mittlerweile ehemalige Traditionsveranstaltungen wie das Straßenfest oder das Laichlefest vermissen. Ab dem Jahr 2023 steht der langjährige Veranstalter der Biegelkirbe, der Bund der Selbstständigen (BDS) fortan nicht mehr zur Verfügung. Bereits im Jahr 2022 gab es eine Übergangslösung für die Biegelkirbe, die gemeinsam von der Stadt Wernau, dem BDS und Kult e.V. veranstaltet wurde. Nun möchte das Team von Kult e.V. die Wernauer Traditionsveranstaltung mit der Stadt Wernau weiterführen. „Aktuell hat der Verein 24 aktive Mitglieder sowie fünf Fördermitglieder. Die Mitglieder sind bunt gemischt, jedes Alter ist vertreten – eine gute Voraussetzung, um für alle Zielgruppen attraktive Angebote auf der Biegelkirbe zu schaffen“, so Marcel Langner, Vorstand von Kult e.V.
Neues Veranstaltungskonzept & Erscheinungsbild und Anspruch auf ein Alleinstellungsmerkmal
Eine Umfrage seitens Kult e.V. und die Besucherzahlen zeigen, dass die Veranstaltung Biegelkirbe von den Bürgern gewünscht ist, aber das Erscheinungsbild aufgewertet werden sollte, damit das Image gesteigert wird. Geplant ist daher die Ergänzung des bestehenden Angebots mit neuen Highlights, um die Veranstaltung deutlich für neue Zielgruppen attraktiver zu machen. So soll der neue Hauptbestandteil der Biegelkirbe mit einer Art Weindorf, die Wertigkeit erheblich steigern. Sie gab es schon letztes Jahr und soll auch künftig bereits am Vorabend, also Samstagabend, andere Zielgruppen anziehen. Die Weinmeile bestand aus verschiedenen Lounges und Lauben, die von Gastronomen aus Wernau betrieben wurden und bot den Besuchern die Möglichkeit, Weine von verschiedenen Winzern zu probieren und kaufen. Die neuen Macher der Biegelkirbe haben den Anspruch an sich selbst, mit einem klaren Thema sowie einem ansprechenden Ambiente ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadtmarketingveranstaltung zu schaffen. Dazu gehöre auch ein authentisches gastronomisches Angebot, das statt der Roten Wurst, Schweinehals und Pommes neue Akzente setzen soll, so Stefan Konzack, dritter Vorstand von Kult e.V. Jährliche Highlights wie ein Action-Parcours, eine Boulderwand für Kinder und Jugendliche, Hüpfburgen oder auch ein Seifenkistenrennen sollen zudem Abwechslung bieten.
Die Planung und Umsetzung einer interessanteren und attraktiveren Biegelkirbe kostet allerdings auch Geld. Auf Anfrage von Bürgermeister Armin Elbl bringe sich das Team von Kult e.V. gerne ehrenamtlich für die Wernauer Traditionsveranstaltung ein. Zur Umsetzung eines neuen Veranstaltungskonzeptes beantrage der Verein einen Zuschuss von 11.500 Euro, so der Vorstand Marcel Langner. Dieser Betrag werde als Anschubfinanzierung betrachtet, um die Anlaufzeit mit den vorgesehenen neuen Highlights finanzieren zu können, erklärte Langner weiter. Künftig könne er sich sehr gut vorstellen, dass die Biegelkirbe auch eine größere Plattform für Vereine und die ansässige Gastronomie wird, die hier etwas dazuverdienen können und auf der anderen Seite die Veranstaltung bereichern. So könnten langfristig die finanziellen Mittel für die Traditionsveranstaltung auf mehrere Schultern verteilt werden, erläuterte der Vorstand.
Bürgermeister Armin Elbl erklärte zum städtischen Zuschuss: “Bereits mein Amtsvorgänger, Roger Kehle hat die Biegelkirbe mit der Wernauer Fasnet und dem Weihnachtsmarkt als Stadtmarketingveranstaltungen festgelegt, die seitens der Stadt finanziell unterstützt werden sollten.“ Deshalb betreffe die Biegelkirbe auch nicht die Vereinsförderrichtlinien, betonte Ebl ausdrücklich, als Stadtrat Alfred Freistädter, Freie Wählervereinigung (FWV) den Gleichheitsgrundsatz anführte. Das Team Kult e.V. arbeite ehrenamtlich für die städtische Veranstaltung und werde deshalb auch alle Rechnungen bei der Stadt zur Abrechnung einreichen, so Elbl weiter. Stadtrat Martin Baumann (FWV) und seit langer Zeit beim BDS involviert, sieht mit den jungen Engagierten von Kult e.V. die Möglichkeit, neuen, frischen Wind in die Veranstaltung zu bringen. Der BDS könne schon alleine von den Mitgliedern her das Fest nicht mehr stemmen. Er befürworte das Engagement, genauso wie die anderen Fraktionen im Gemeinderat. Stadtrat Prof. Dr. Arnold Pracht, SPD, brachte die finanzielle Bezuschussung seitens der Stadt noch einmal auf den Punkt: Kult e.V. fordere einen maximal notwendigen Betrag für eine Traditionsveranstaltung der Stadt. Es sei eine Summe, die vertretbar sei, angesichts des ambitionierten Veranstaltungskonzeptes.